Städte und Gemeinden in Deutschland > Fahrzeug > Alles Wichtige zum Autoumbau für behindertengerechtes Fahren

VERWALTUNGSVERFAHREN

Mobil bleiben, auch wenn körperliche Einschränkungen bestehen - das wünschen sich viele Menschen. Es gibt zu diesem Zweck eine Vielzahl an möglichen Umbauten, die Sie an Ihrem Fahrzeug umsetzen lassen können. Wie der Autoumbau behindertengerecht gelingt, wie Sie mit den entstehenden Kosten zurechtkommen können und wie Sie am besten vorgehen, lesen Sie hier.

Behindertengerechter Autoumbau

Was versteht man unter behindertengerechtem Fahrzeugumbau?

Hierbei werden Teile eingebaut, verändert oder auch die Funktionsweise des Autos verändert, sodass behinderte Menschen wieder selbst Auto fahren können (Aktivfahrer) oder der Transport durch Familie und Betreuungspersonen leichter wird (Passivfahrer). Das können beispielsweise folgende Umbauten oder Zusatzprodukte sein:

  • • Auffahrrampen für Rollstühle
  • • Heckabsenkung und -ausschnitt
  • • Kopf- und Rückenstützen
  • • Kraaftknotenadapter
  • • Lift
  • • Sicherung für Rollstühle
  • • drehbare Sitze
  • • herausnehmbare Sitze
  • • ein sog. Smartfloor (Schienensystem für Rollstühle und Sitze)
  • • Trittstufen
  • • Handgas statt Pedale
  • • Automatik statt Schaltung

Welche Fahrzeuge eignen sich für den Autoumbau?

Grundsätzlich gibt es bei Marke und Modell keine Einschränkungen. Die benötigte Umbaumaßnahme muss aber natürlich möglich sein im Automodell Ihrer Wahl, beispielsweise bezüglich der Maße.

Ist eine spezielle Zulassung oder Begutachtung nach dem Umbau nötig?

Sie benötigen drei verschiedene Gutachten für Ihr Vorhaben:

  • • ein medizinisches Gutachten
  • • ein Eignungsgutachten
  • • ein Gutachten gemäß §11 der Fahrerlaubnisverordnung

Es wird festgestellt, ob Sie mithilfe der Umbauten fähig sind, als geeigneter Verkehrsteilnehmer sicher am Straßenverkehr teilzunehmen.

Können die Kosten bezuschusst werden?

Teilweise kosten solche Umbaumaßnahmen bmehrere zehntausende Euro, weil sie so spezifisch auf die Menschen abgestimmt werden müssen. Für Personen, die darauf angewiesen sind, gibt es daher folgende Möglichkeiten:

  • • Rabatt beim Neukauf, der von vielen Automobilherstellern angeboten wird
  • • Förderung von Neu- und Gebrauchtwagen abhängig vom gehalt
  • • Zuschuss zu Umbaumaßnahmen von der Pflege- oder Krankenkasse

Letzterer fällt in der Regel sehr hoch aus, oft werden die Maßnahmen komplett übernommen. Auch Reparaturen, wenn die Sonderausstattung einmal kaputt geht, werden bezuschusst. Gute Nachrichten also: Eine extra Versicherung ist nicht notwendig.

Sie können die Aufwendungen außerdem als außergewöhnliche Belastung von der Steuer absetzen. Die bereits erfolgten Erstattungen von der Pflegekasse ziehen Sie dabei aber vom Gesamtbetrag ab. Zudem gibt es einen Höchstbetrag, sogenannte “zumutbare Belastungen”, den Sie selbst tragen müssen. Diesen können Sie nicht steuerlich absetzen.

Behindertengerechter Autoumbau - so gehen Sie am besten vor

1. Fachfirma kontaktieren

Unternehmen, die sich auf Umbauten für Behinderte spezialisiert haben, haben auch in vielen anderen Bereichen Know-How. Sie können dort Beratung einholen, wie Sie am besten Zuschüsse beantragen, die nötigen Gutachten einholen und ggf. Ihren Führerschein antreten.

Mithilfe der abgeschlossenen Gutachten können die Firmen dann genau bestimmen, welche Umbaumaßnahmen für Sie nötig sind, damit die Fahrt in Zukunft reibungslos verläuft

2. Antrag bei Kranken- und Pflegekasse auf Zuschüsse stellen

Je nachdem, ob Sie eine Pflegestufe haben, wenden Sie sich am besten an beide Stellen. Ein persönlicher Beratungstermin bringt Klarheit, welche Zuschüsse in Ihrem speziellen Fall möglich ist.

Tipp: Bitten Sie direkt um ein Gespräch mit der jeweiligen Fachabteilung, um gleich verlässliche Informationen zu erhalten.

Wer bietet solche Fahrzeugumbauten an?

Der deutsche ADAC bietet eine Zusammenstellung, damit Sie geeignete Betriebe einfach finden können. In der Übersicht können Sie nicht nur den Standort, sondern auch Kontaktdaten und die angebotenen Leistungen einsehen.

Mit behindertengerechten Fahrzeug zurück zu einem mobilen Leben

Menschen mit Behinderung wünschen sich häufig, wieder problemlos mobil zu sein. In vielen Fällen wird es mithilfe von Umbauten sogar möglich, dass die Betroffenen wieder selbst fahren können. Andernfalls wird der Transport um einiges leichter und angenehmer, sodass auch Familienmitglieder und Freunde als Fahrer fungieren können.

Kranken- und Pflegekasse leisten hierzu Zuschüsse. Auch steuerlich ist eine Absetzung möglich. Wenden Sie sich am besten an einen Fachbetrieb in der Nähe und nutzen Sie dort das Know-how zum Thema Umbaumöglichkeiten, Führerschein und Kostenübernahme.